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Dr. med. Eszter Pauka-Mohilla

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Neben Akne gehört Rosazea zu den häufigsten entzündlichen Hauterkrankungen und muss behandelt werden. Oft sind die emotionalen Auswirkungen der Erkrankung schlimmer als die organischen, wenn sie belasten die Betroffenen psychisch und wirken sich negativ auf ihren Selbstwert aus. Da die Ursachen immer noch ungeklärt sind, ist eine systemische Therapie, die nach Möglichkeit die Ursachen beseitigt, sinnvoll.

Was ist Rosazea?

Rosazea ist eine chronische entzündliche Hauterkrankung und auch als Couperose, Gesichtsrose oder Kupferrose bekannt. Sie zeigt sich vorrangig im Gesicht mit erweiterten Äderchen (Teleangiektasien), Rötungen und Bläschen. Auch eitrige Pickel und Knötchen kommen häufiger vor. Besonders betroffen sind Frauen ab dem 35. Lebensjahr und generell Menschen mit heller, sensibler Haut. Zwei bis fünf Prozent der erwachsenen Schweizer sind von der Erkrankung betroffen. Viele wissen gar nicht, dass es sich bei den Hautveränderungen im Gesicht um eine Krankheit handelt oder verwechseln sie mit Akne. Da die Krankheit für die Umwelt aber so offensichtlich ist, beeinträchtigt sie die psychische Verfassung der Betroffenen sehr.

Welche Ursachen kommen für Rosazea infrage?

Viele Menschen mit Rosazea litten auch schon während ihrer Schulzeit und Pubertät unter hektischen Flecken und Gesichtsrötungen bei Stress. Es scheint also eine genetische Veranlagung für Rosazea zu geben, denn vielfach sind auch Familienangehörige betroffen. Tatsächlich ist die Ursache für die Erkrankung nicht wirklich geklärt. Viele Mediziner vermuten eine Immunreaktion gegen eine bestimmte Milbenart, die Haarbalgmilbe. Diese Milbe ist auf der menschlichen Haut sehr häufig zu finden, was eigentlich nichts Ungewöhnliches ist.

Bei Rosazea-Betroffenen finden sich aber besonders viele dieser Milben auf der Haut. Vermutet wird ausserdem eine Störung der Temperaturregulierung im Gehirn. Bestimmte Auslöser wie scharfe Speisen, Alkohol, heisse und kalte Getränke, Medikamente, Kosmetika und ganz besonders Stress können regelrechte Rosazea-Schübe erzeugen, die das Hautbild deutlich verschlechtern. auf Sonne und Hitze reagieren die Erkrankten besonders stark.

Rosazea-Symptome in unterschiedlichen Stadien

Die Krankheit hat verschiedene Schwerwgrade. Je nach Stadium sind die Rosazea-Symptome unterschiedlich. Betroffen sind vor allem Wangen, Nase, Stirn und Kinn.
Im ersten Stadium (Couperose) treten typische Hautrötungen an Wangen, Stirn und Nase auf. Die erweiterten Blutgefässe sind deutlich zu erkennen. Die Haut zeigt insgesamt Überreizungssymptome, ist sehr empfindlich, juckt oder brennt. Im zweiten Stadium (Rosacea papulopustulosa) kommen Pusteln und Pickel hinzu, die sogar eitrig sein können.

Das Hautbild kann leicht mit Akne verwechselt werden. Im dritten Stadium (Rosacea hypertrophica) sind schwere Krankheitssymptome sichtbar: Die Haut zeigt nun auch an der Nase Bindegewebs-Wucherungen und entzündliche Knötchen. Es kommt zu Wassereinlagerungen, so genannten Ödemen. Nicht selten entzündet sich auch die Bindehaut der Augen und es entsteht ein sehr hoher Leidensdruck. Die Symptome steigern sich aber nicht von Jahr zu Jahr, vielmehr zeigt die Krankheit auch bei langer Dauer immer die gleiche oder eine ähnliche Symptomatik.

Diagnose der Erkrankung

Wird das Hautbild schlechter und helfen auch keine Salben und Tinkturen, führt das die Betroffenen meist zum Hautarzt. Nach einer gründlichen Anamnese fragt er explizit nach Faktoren, die das Krankheitsbild verschlimmern. Danach untersucht er die Haut mit einer speziellen Vergrösserungskamera, die auch kleinste Hautveränderungen sichtbar macht. Mit einem geschulten Blick ist die Diagnose recht schnell klar.

Die Therapie von Rosazea

Es empfiehlt sich eine ursachenbezogene Behandlung unter Berücksichtigung von umweltbedingten und erblichen Faktoren. Lotionen und Cremes mit relativ hohem Wassergehalt können helfen. Durchblutungsfördernde Hautpflegemittel und Öle sind dagegn kontraproduktiv. Bei stark ausgeprägter Entzündung benötigten die Patienten meist verschreibungspflichtige Medikamente, die lokal auf der Haut oder in Tablettenform verabreicht werden (Antibiotika). Hochwertige Naturkosmetik hat sich in vielen Fällen bewährt, denn diese Produkte sind frei von Alkohol und künstlichen Konservierungs- und Duftstoffen. Bei starken Rötungen kann auch eine Lasertherapie helfen.

Prognose

Mit einer angepassten Therapie lässt sich die Krankheit zwar nicht gänzlich heilen, die Symptome aber deutlich einschränken und besser kontrollieren. Es ist durchaus möglich, dass die Krankheit in einer späteren Lebensphase ganz von selbst verschwindet. Bei unklaren oder den oben beschriebenen Symptomen raten wir immer zu einem Besuch beim Dermatologen, wo die Ursachen abgeklärt und eine individuelle Behandlung eingeleitet werden kann.

Fazit

Die Hauterkrankung Rosazea kann jeden betreffen kann. Menschen mit heller, sensibler Haut haben ein höheres Risiko für Rosazea. Ihre Ähnlichkeit mit Akne führt häufig dazu, dass Betroffene gar nicht wissen, dass sie unter einer behandlungswürdigen Krankheit leiden. Es gibt zwar noch keine gänzliche Heilung, mit guter Naturkosmetik, der Vermeidung von reizauslösenden Lebensmitteln und Umweltfaktoren sowie Medikamenten bekommt man sie aber in den Griff.