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Dr. med. Eszter Pauka-Mohilla

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1. Was versteht man unter Pilzinfektionen der Haut? 

Typischerweise sind Hautpilze an feuchten Körperstellen sowie in Bereichen zu finden, an denen Haut an Haut liegt. Dazu gehören beispielsweise die Haut zwischen den Zehen, der Genitalbereich oder der Bereich unter den Brüsten. 

Möglich sind sowohl oberflächliche als auch tiefergehende Pilzinfektionen. Während der oberflächliche Hautpilz lediglich die obere Hautschicht, also die Hornhaut, betrifft, entstehen bei der tiefergehenden Verlaufsform tiefe, zum Teil eitrige Entzündungen. Der Grund: Bei dieser schwereren Form breitet sich der Pilz entlang der Haarwurzeln unterhalb der Oberhaut aus. Die Behandlung kann entsprechend lange andauern. Oberflächliche Infektionen verlaufen in der Regel günstiger.

2. Was sind die Ursachen? 

Die Ursache von Pilzinfektionen der Haut sind Hefepilze wie Candida oder Malassezia furfur sowie Fadenpilze (Dermatophyten) wie Epidermophyton oder Microsporum. Während letztere ausschliesslich in der obersten Hautschicht leben und daher nur die Hautanhanggebilde wie Nägel und Haare infizieren können, können sich Hefepilze auch in den Schleimhäuten ausbreiten. 

In der Regel sind folgende Körperstellen von Hautpilzinfektionen betroffen:

– Arme und Hände
– Oberkörper
– Kopf
– Bart

Normalerweise werden Hautpilzinfektionen von Mensch zu Mensch übertragen. Tatsächlich können aber auch Hunde und Katzen den Menschen infizieren. Bei adipösen Personen treten Pilzinfektionen der Haut aufgrund der grösseren Zahl an Hautfalten verhältnismässig oft auf. Auch Diabetiker sind anfälliger für Hautpilz.

Möglich sind Übertragungen von Hautpilzen auch über das Schuhwerk, Teppich- und Fussböden sowie feucht-warme Böden und Objekte. Zu den Umständen, die das Risiko einer Pilzinfektion erhöhen, gehören neben Übergewicht und Diabetes mellitus eine schlechte Durchblutung, starkes Schwitzen, eine Immunschwäche und das Barfusslaufen in öffentlichen Bädern und Saunen. 

3. Was sind die Symptome? 

Beim oberflächlichen Hautpilz tritt typischerweise die sogenannte Ringflechte auf. Dabei handelt es sich um eine runde, stark juckende Rötung, die zu den Wundrändern hin dunkler wird und dort auch oftmals schuppt. Da Pilzflechten anders als andere Hauterkrankungen von innen nach aussen abheilen, ist der Wundrand noch lange deutlich zu erkennen, während sich die Haut in der Mitte bereits erneuert hat.

Sind behaarte Körperstellen betroffen, kann es zu lokal begrenztem, temporärem Haarausfall kommen. Je nach Verlauf treten zudem starker Juckreiz, nässende oder sogar eiternde Hautflechten, Schmerzen im Bereich der Hautveränderungen sowie Krustenbildung auf. Bei tiefgehenden Infektionen und sehr schweren Verläufen kann es zudem zur Narbenbildung kommen. 

Darüber hinaus können Pilzinfektionen Ausschläge auf nicht infizierten Körperteilen hervorrufen. Diese Ausschläge entstehen nicht durch das Berühren der infizierten Stelle sondern sind allergische Reaktionen auf den Pilz.

4. Behandlung 

Um eine Hautpilzinfektion zu bestätigen oder den Pilz zu identifizieren, schabt der Hautarzt eine Probe von der obersten Hautschicht ab, untersucht diese unter dem Mikroskop oder legt eine Kultur an.

Die Behandlung richtet sich immer nach der Schwere der Infektion und dem Ort des Befalls. So reicht bei oberflächlichen Infektionen häufig eine lokale Behandlung mit pilzabtötenden Cremes und Lösungen (Antimykotika) mit Wirkstoffen wie Miconazol, Terbinafin oder Clotrimazol aus. Diese können direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. 

Handelt es sich um eine tiefergehende Infektion oder aber eine Kombination aus Hautpilzen und Bakterien, kann zusätzlich eine orale Therapie sinnvoll sein. In diesem Fall werden die Antimykotika nicht nur äusserlich angewandt, sondern auch in Tablettenform eingenommen. Ausserdem kommen Breitband-Antimykotika zum Einsatz, die antibiotische Wirkstoffe enthalten und damit auch die bakterielle Infektion bekämpfen. 

Hilfreich sind auch Massnahmen zum Vermeiden von Feuchtigkeit. Man kann die betroffenen Bereiche trocken halten, indem man beispielsweise möglichst häufig offene Schuhe trägt oder Puder verwendet.

Die unangenehmen Begleiterscheinungen des Hautpilzes lassen sich mit einer ergänzenden 
symptomatischen Behandlung bekämpfen. So kommen bei starken Entzündungen beispielsweise cortisonhaltige Cremes und Kortikosteroide zum Einsatz. Gegen den Juckreiz hilft Fenistil. Weniger empfehlenswert sind fetthaltige Cremes. Der Grund: Diese hinterlassen einen feuchten Film auf der Haut, der das Pilzwachstum begünstigt.

5. Prognose

Da Hautpilze nicht von alleine heilen, bedürfen sie der Behandlung. Pilzinfektionen können sehr hartnäckig sein, weshalb Geduld gefragt ist. Wichtig ist eine konsequente Behandlung nach Anordnung des behandelnden Arztes. Die Antipilz-Medikamente sollten so lange verwendet werden wie verordnet, da der Pilz bei einem vorzeitigen Abbruch der Therapie zurückkehren kann. 

Erfolgt eine korrekte Behandlung, normalisiert sich das Hautbild in der Regel wieder vollständig und eventuell ausgefallene Haare wachsen nach.