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Dr. med. Eszter Pauka-Mohilla

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Was sind Herpesviren?

Die Familie der Herpesviridae umfasst mehrere der wichtigsten viralen Krankheitserreger des Menschen. Klinisch gesehen verursachen Herpesviren ein breites Spektrum an Krankheiten. Einige haben ein breites Wirtszellenspektrum, andere ein engeres. Ihre Fähigkeit, in einem latenten Zustand zu verharren, trägt zur Entwicklung von lang anhaltenden Infektionen des Wirts bei. Die reaktivierte Infektion kann sich klinisch deutlich von der durch die Primärinfektion verursachten Krankheit unterscheiden. Herpesviren besitzen eine grosse Anzahl von Genen, von denen einige offenbar empfindlich auf eine antivirale Chemotherapie reagieren. Die Familie umfasst mehr als 100 Virustypen. Die Familie Herpesviridae ist in drei Familien unterteilt: α, β und γ. 
Eine Vielzahl von Krankheiten wird mit Herpesvirus-Infektionen in Verbindung gebracht. Die Primärinfektion und die reaktivierte Erkrankung mit einem bestimmten Virus der Familie können verschiedene Zelltypen befallen und eine Vielzahl von Krankheitsbildern verursachen.
HSV-1 und HSV-2 infizieren Epithelzellen und etablieren sich als latente Infektion in Neuronen. Typ 1 ist mit oropharyngealen Läsionen verbunden und verursacht das gewöhnliche Lippenbläschen. Typ 2 infiziert hauptsächlich die Genitalschleimhaut und ist hauptsächlich für Genitalherpes verantwortlich. Sowohl Typ 1 als auch Typ 2 können Infektionen bei Neugeborenen und bei immungeschwächten Patienten verursachen, die häufig schwerer verlaufen. Primärer Genitalherpes kann sowohl durch HSV-1 als auch durch HSV-2 verursacht werden und kann auch asymptomatisch sein.

Was sind die Symptome von Lippenherpes?

Lippenherpes wird durch eine Infektion mit Herpes simplex Typ 1 verursacht. Herpes im Lippenbereich ist durch das Auftreten schmerzhafter Bläschen gekennzeichnet, die jucken, aufplatzen und mit einer dunkelbraunen Kruste bedeckt werden. Sie treten in der Regel an der Oberlippe, im Mundwinkel, zwischen Oberlippe und Nase und im Naseninneren auf, können sich aber auch auf die Zunge, die Wangenschleimhaut und das Zahnfleisch sowie manchmal auf Gesicht, Kinn und Hals ausbreiten. Die Symptome sind Schmerzen, Brennen, Kribbeln oder Juckreiz an der Infektionsstelle, bevor die Wunden auftreten. Dann bilden sich Blasenbündel. Diese Blasen reissen schnell auf und erscheinen als kleine, flache, graue Geschwüre auf einem roten Grund. Ein paar Tage später bildet sich eine Kruste.

Diagnose und Behandlung und Prognose von Lippenherpes

Lippenherpes kann vom Hausarzt oder Hautarzt sehr leicht diagnostiziert werden. Da Fieberbläschen schmerzhaft sind, kann man Schwierigkeiten beim Essen und Trinken haben. Um eine Dehydrierung zu vermeiden, muss der Patient einen Arzt aufsuchen. Bei Anzeichen von Lippenherpes bei einem Kind unter 6 Wochen ist es unbedingt erforderlich, einen Arzt aufzusuchen. Schwere Infektionen oder Komplikationen der Krankheit treten häufiger bei Säuglingen auf. So kann das Virus nicht nur den Mund befallen, sondern auch das Gehirn erreichen und Schäden verursachen. Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist, sollten wegen der Gefahr von Komplikationen der Krankheit ebenfalls einen Arzt aufsuchen. Schwangere Frauen sollten sofort konsultiert werden, insbesondere wenn sie kurz vor der Entbindung stehen. 
Ohne Behandlung vergehen die meisten Fieberbläschen innerhalb von 1-2 Wochen und hinterlassen keine Narbe. Um diesen Zeitraum zu verkürzen und Beschwerden oder Schmerzen zu lindern, werden die folgenden Medikamente eingesetzt:

• antivirale Mittel – Acyclovir (Zovirax), Penciclovir (Fenivir)
• Immunstimulanzien
• Vitamine

Lippenherpes scheint auf den ersten Blick harmlos zu sein, kann aber auf eine Krankheit oder einen Rückgang der Immunität hindeuten. Darüber hinaus verursachen die besondere Lage und die relativ langsame Heilung, wenn sie unbehandelt gelassen wird, schwerwiegende Unannehmlichkeiten. Deshalb ist es wichtig, schnell zu reagieren und ein gutes und zuverlässiges Mittel zur Bekämpfung der Infektion zu wählen.