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Dr. med. Eszter Pauka-Mohilla

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Unter einer Autoimmunerkrankung versteht man eine Fehlsteuerung des Immunsystems. Hierbei werden die körpereigenen Zellen und Organe angegriffen. Das Ergebnis sind verschiedene Krankheiten, wie etwa Psoriasis, Multiple Sklerose, Typ-1-Diabetes oder Rheuma. Für die Autoimmunerkrankungen gibt es meist eine genetische Veranlagung, wobei Frauen häufiger davon betroffen sind als Männer. 

1. Was versteht man unter Autoimmunerkrankungen? 

Wenn sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper richtet und diesen angreift, spricht man von einer Autoimmunerkrankung. Normalerweise hat das Immunsystem die Aufgabe, Viren, Keime, Bakterien und sonstige Eindringlinge von aussen für den Körper ungefährlich zu machen. Ein intaktes Immunsystem kann unterscheiden, ob es sich um ein körpereigenes oder fremdes Gewebe handelt und greift das körpereigene nicht an. Das bezeichnet man als Immuntoleranz. 

Liegt eine Autoimmunerkrankung vor, so ist dieser Vorgang gestört. Das Immunsystem kann nicht mehr richtig zwischen seinem eigenen und fremden Gewebe unterscheiden. Es betrachtet das körpereigene Gewebe als fremd und greift es an, indem es Autoantikörper gegen das körpereigene Eiweiss bildet. Das kann sich gegen jedes Organ und jedes Gewebe richten. In der Folge kommt es zu Entzündungen im Körper. Je nachdem, welches Organ oder Gewebe genau betroffen ist, treten die unterschiedlichsten Autoimmunerkrankungen auf. 

Es gibt mehr als 60 Autoimmunerkrankungen, die derzeit bekannt sind. Man unterscheidet organspezifische Autoimmunerkrankungen und systemische Autoimmunerkrankungen. Die organspezifischen Autoimmunerkrankungen richten sich gegen ein bestimmtes Organ, z.B. gegen den Darm (Morbus Crohn) oder gegen die Schilddrüse (Morbus Basedow). Systemische Autoimmunerkrankungen zielen auf den gesamten Körper ab und es sind verschiedene Organe und Gewebe betroffen. Typische Krankheiten sind das Sjögren-Syndrom oder die rheumatoide Arthritis.

2. Was sind die Ursachen von Autoimmunerkrankungen?

Man weiss nicht genau, warum einige Menschen an Autoimmunerkrankungen leiden und andere nicht. Es scheint aber eine genetische Veranlagung dazu zu geben, denn viele Autoimmunerkrankungen treten in einer Familie häufig auf. Zur genetischen Veranlagung kommen jedoch noch äussere Faktoren hinzu, die letztendlich zum Ausbruch der Autoimmunkrankheit führen. Das können vorausgegangene Infektionen oder bestimmte Medikamente sein. Auch eine Veränderung des Hormonhaushalts kann eine Autoimmunerkrankung auslösen. So lässt sich erklären, warum Frauen häufiger betroffen sind als Männer, denn Frauen durchlaufen Schwangerschaften.

3. Was sind die Symptome von Autoimmunerkrankungen?

Die Symptome bei Autoimmunerkrankungen sind abhängig davon, welches Gewebe oder Organ betroffen ist. Häufig entwickeln sich diese Krankheiten in sukzessiven Schüben. Symptome sind oft wenig spezifisch, wie etwa chronische Müdigkeit, allgemeine Abgeschlagenheit, wiederholte Infekte oder Gewichtsverlust. Je nach Krankheit kann es auch zu Hautausschlägen, Gelenkschmerzen oder Darmproblemen kommen. 

4. Wie behandelt man Autoimmunerkrankungen?

Bei vielen Autoimmunerkrankungen ist die Therapie ähnlich. Die Behandlung zielt darauf ab, die Zerstörung des körpereigenen Gewebes zu verhindern. Ergänzend werden Medikamente verabreicht, die danach variieren, welches Gewebe oder Organ genau betroffen ist. Die Behandlung zielt auf eine Linderung der Beschwerden ab und möchte eingeschränkte Organfunktionen mit der Medikamentengabe ausgleichen. Zum Einsatz kommen entzündungshemmende Medikamente, Immunsuppressiva, immunmodulierende Substanzen oder eine Apheresetherapie (Blutreinigung).

Eine symptombezogene Behandlung von Autoimmunerkrankungen umfasst die Substitution von Hormonen, wenn die Organfunktionen eingeschränkt sind. Bei manchen Autoimmunerkrankungen kommen auch Licht-, Laser- oder eine photodynamische Therapie zum Einsatz. Eine Multiple Sklerose wird auch mit Ergo-, Psycho- und Physiotherapien und Logopädie behandelt.

5. Prognose

Autoimmunerkrankungen sind Erkrankungen, bei denen das Immunsystem statt gegen Angreifer von aussen gegen den Körper selbst arbeitet. Wie sich eine Autoimmunerkrankung jeweils manifestiert, ist ganz unterschiedlich und so sind aktuell um die 60 Autoimmunerkrankungen bekannt. Mit der richtigen Behandlung lassen sich diese in den Griff bekommen und Patienten ist weiterhin eine gewisse Lebensqualität möglich.